Samstag, 23. November 2013

Dieser Mensch wird geschlossen.

Mich ärgert bisweilen die Verschlafenheit meiner Mitmenschen. Manchen scheint es nur darum zu gehen, möglichst wenig Stress und Aufwand zu haben, es sich möglichst gemütlich einzurichten. Sie wohnen mit 24 noch bei ihren Eltern und schieben es auf deren Kultur, träumen ständig von der großen Liebe und sind dabei viel zu träge für große Emotionen. Man muss ihnen ständig hinterherrufen, sie irgendwo hin zerren, zu etwas motivieren. Vielleicht sollte ich meine Energie nicht an solche Mitmenschen verschwenden. Man hat am Ende sowieso nichts davon. Freunde, als Stütze, sind zumindest in meinem Fall eine Illusion. Wenn es mir schlecht geht, ich meine, so richtig schlecht, kann das sowieso kein Mensch nachvollziehen.

Diese Verschlafenheit finde ich aber überall: Leblose Blicke, verschlossene Flächen. Ein Besuch im Supermarkt ermüdet mich sogleich um Jahrzehnte. Überall fühlt man das "Nicht-Da-Sein", der Mensch, das Unlebendige. Wie sie einfach den Einkaufswagen vor sich herschieben und so tun, als seien sie die einzigen, hier. Jegliche Emotion wird erstickt. Die Kassiererin reibt sich müde die Augen, man ruft etwas hin und her, wann wird die Kasse nun endlich geschlossen? Und wenn ich zuvor noch glücklich war über all das Gefühl in einer Prokofjevsonate, so frage ich mir hier, draußen: Wieso fühlen die Menschen nicht? Wieso zeigen sie nichts? (Und sie zeigen ja doch etwas, zu jeder Zeit, aber es ist nicht das Beste). Wieso verschwinden sie einfach unter ihrer Maske? Was befürchten sie? Wo liegt der Mangel? Und was könnte man dagegen tun? Sollte einer zu tanzen anfangen? Hier, jetzt? - Nein, es gibt keine Lösung. Alle sind allein in einem großen Haufen von "Zusammensein" und niemand möchte den anderen überhaupt auch nur ein bisschen kennen.

Er sagte, ich weigere mich, Mensch zu werden. Aber mein Mensch. Der möchte ich doch gerne werden.

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